Hatten Sie auch schon mal Furcht?
Ich war ein wahrer Weltmeister im Mich – Fürchten gewesen… ich sah überall Gefahren und das führte dazu, dass ich mich nicht traute zu fliegen, alleine zu verreisen, dass ich Angst vor Krankheit hatte – Angst, nicht gut genug zu sein, zu versagen, usw. und so fort,….
Ich möchte Sie mit auf eine kleine Reise nehmen und die Erkenntnisse, die mir bei der Bewältigung der Furcht geholfen haben, mit Ihnen teilen. Denn diese können genauso für Sie der Schlüssel zum Freisein von Furcht sein wie sie es für mich waren.
Anstatt damals wegen der Furcht endgültig zu resignieren, kam der Zeitpunkt, als ich dachte „Nun ist aber Schluss! Ich lasse mich doch nicht mehr so von Furcht lähmen und beherrschen, dass ich mir gar nichts mehr zutraue. Jetzt muss ich mich endlich mit dem Thema auseinandersetzen.“
Mir fiel eine Stelle aus der Bibel ein, in der steht, dass „Gott uns nicht den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit gegeben hat“ und es wird uns an vielen Stellen ausdrücklich versichert, dass wir uns nicht fürchten brauchen, weil Gott bei uns ist.
„Ja, ABER“, dachte ich, „wenn Gott mir nicht den Geist der Furcht gegeben hat – woher kam das dann dauernd, dass ich mich fürchtete? Und wie kann ich das denn im täglichen Leben umsetzen, mich nicht zu fürchten?“
Gott sei Dank fiel mir dazu ein Zeitschriftenartikel in die Hände, der mich sehr ansprach und mir ganz deutlich machte, worauf Furcht eigentlich basiert: in dem Artikel berichtet der Schreiber davon, dass er als kleiner Junge an den Eisenbahnschienen stand und in der Ferne sah, dass die Eisenbahnschienen zusammenkamen. Der Junge bekam Angst und dachte „oh je, wenn die Schienen da zusammen kommen, kann der Zug ja nicht mehr fahren und entgleist.“ Und was tat er? Er nahm seinen Mut zusammen und ging zu der besagten Stelle und sah, dass die Schienen gar nicht zusammen kamen –
Können Sie sich vorstellen, wie erleichtert er war?
Der Junge hatte den wahren Sachverhalt, die Wahrheit herausgefunden. Dadurch verlor für ihn das, was er sah, seinen Schrecken und die Furcht verschwand augenblicklich. Klar, sie war ja nun auch völlig unbegründet. Er hatte erkannt, dass der Augenschein der materiellen Sinne einfach nicht stimmte: denn die Schienen kamen überhaupt nicht zusammen. Weder hier noch irgendwo anders.
Gibt es nicht viele Beispiele dafür, in denen wir alle bereits die Wahrheit kennen, also gelernt haben, uns nicht von dem, was man sieht, täuschen zu lassen? Denken Sie an gewölbte Spiegel, die einen, wenn man hineinschaut verzerrt darstellen. Glauben Sie da dem Bild, das sich Ihnen zeigt? Natürlich nicht – und warum nicht? Weil Sie die Wahrheit wissen: Sie wissen genau, wie Sie wirklich aussehen- deswegen lassen Sie sich nicht irritieren und haben auch keine Angst um sich – auch wenn der Spiegel Sie noch so verzerrt aussehen lässt.
Und ich fragte mich weiter: ist es nun bei Furcht nicht genauso, dass ich die scheinbar nur erlebe, weil ich mich hier noch von dem, was ich sehe, derart gefangen nehmen lasse, dass ich das glaube? Und dass ich darüber ganz die Wahrheit vergesse, nämlich, dass, wie die Bibel sagt, „Gott bei mir ist und mich beschützt – und ich mich deswegen nicht fürchten brauche?“
Und auch Jesus Zitat bekräftigte meine Überlegungen „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Auch von Furcht,….dachte ich,…und das freute mich schon mal ganz arg. Ich war auf der richtigen Spur.
Ich fing mit dem Studium von „Wissenschaft & Gesundheit mit Schlüssel zu Heiligen Schrift“ an. Dieses Buch zeigt uns an Hand von Beispielen ganz praktisch, wie wir uns vom falschen Bild befreien können. Es erklärt allgemeingültige Gesetze – wie Leben wirklich ist, ohne jede Täuschung – eben die Wahrheit, die Jesus so gut verstand und durch seine unzähligen Heilungen bewies.
Und auch die Autorin des Buches, Mary Baker Eddy, gab trotz vieler eigener Probleme nie auf. Sie entdeckte 1866, dass den Erfolgen von Jesu Heilpraxis göttliche Gesetze zugrunde lagen, erforschte diese und nannte sie Christian Science oder auf Deutsch „Christliche Wissenschaft“. Durch Offenbarung, Bibelstudium und eigene Erfahrungen erkannte sie Gott als unendliche Liebe und das wahre Selbst des Menschen als völlig geistig und das exakte Bild und Gleichnis Gottes.
Sie folgerte, dass daher der Augenschein der physischen Sinne und die damit verbundenen Ansichten des menschlichen Denkens genauso wie Krankheit falsch sein mussten, weil sie von den wahren geistigen Tatsachen nicht gestützt wurden. In zahllosen Fällen erkannte sie, dass geistige Gesetze für alle Menschen gelten und sie sah deren Wirkung überall und das beseitigte Furcht, heilte Krankheit und brachte Erneuerung und Befreiung für viele Hilfesuchende.
Eines unserer drei Kinder litt unter hohem Fieber. Ich bat eine christlich wissenschaftliche Praktikerin darum, mit uns im Gebet zu erkennen, dass auch in dem Fall Krankheit nicht die Wirklichkeit ist.
Ihre Gebete bejahten die wahren Tatsachen über diese Situation. Das heißt, sie versicherte mir, dass die göttliche Liebe – und nur die – jetzt hier gegenwärtig war. Dass die göttliche Liebe der Schöpfer ist und unser Kind, „sehr gut“ (also ohne Fieber) geschaffen hat und uns alle nur mit Gutem versorgt, nicht mit Krankheit.
Das beruhigte mich schon, aber ich konnte damals noch nicht verstehen, wie dadurch etwas Körperliches, Sichtbares und Fühlbares – eben das Fieber, die Krankheit – weggehen konnte?
Die Praktikerin erklärte mir, dass Krankheit generell etwas Gedankliches ist und dass Angst und Unwissenheit meist die Wurzel von Krankheit sind. Sie erkannte, dass hier in dem Fall dem Fieber Furcht zugrunde lag und dass diese Furcht in meinem Denken keinen Platz haben sollte. Ja, momentan war die Furcht mal wieder sehr groß, dass dem Kind was Schlimmes passieren könnte. Und ich konnte mich da wahrlich hineinsteigern und mir alle möglichen Horrorszenarien vorstellen. Aber das war verschwendete Energie und konnte keine Heilung bringen, denn ich kreiste ja ständig nur um die Furcht vor Krankheit statt dass ich mich mit der Wahrheit vertraut machte.
Wie sollte ich nun aber die Furcht in dem Fall handhaben?
Ich dachte viel an die eingangs erwähnte Geschichte mit den Bahngleisen. Ich brauchte – wie der Junge – den wahren Sachverhalt, die Wahrheit – um die Sorge vor Furcht und Krankheit erfolgreich zurückweisen zu können.
Ich sprach mit der Praktikerin noch darüber, dass ich Angst hatte, etwas Falsches getan zu haben und dass unser Kind nun dafür leiden musste – NEIN; NEIN; NEIN, sagte sie. Gott ist Liebe und das wäre ganz bestimmt nicht in Übereinstimmung mit dem Gesetz der Liebe, wenn unser Kind leiden müsste, nur weil wir etwas noch nicht verstehen oder falsch tun.
Gott sei Dank! Das entlastete mich wirklich sehr –
Und dann teilte die Praktikerin folgende Stelle aus der Bibel aus dem 1.Johannes 4: 18 mit mir. Sie lautet: „Gott ist die Liebe…..Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“ Das, so sagte sie, sei die Wahrheit für die momentane Situation.
Oh Mann, dachte ich dann aber erst, als ich aufgelegt hatte: Jetzt soll ich wieder lieben – ich kann jetzt aber nicht lieben, ich hab solche Angst. Ich interpretierte diese Aussage dahin, dass ich dachte, ich müsste mehr lieben, damit die Furcht verschwindet. Und das glaubte ich nicht zu können. Ich machte die Heilung noch von mir abhängig und sah mich hier gewissermaßen als Schöpfer – und das fühlte sich ganz und gar nicht gut an.
Aber unmittelbar danach hörte ich die folgende Engelsbotschaft, die mich unendlich erleichterte und die die Heilung brachte:
„Es ist gut – die göttliche LIEBE tut das. Sie liebt und heilt bedingungslos. Diese göttliche Liebe treibt die Furcht aus. DU darfst vertrauen.“
Ja genau! Das war es! Nicht ich, nicht meine Liebe heilte – sondern die göttliche Liebe heilte. Und das ist ein geistiges Gesetz Gottes!
Es ging gar nicht um meine Fähigkeiten und um mich. Wie mich das freute und erleichterte! Diese Schwere und die Verantwortung fielen völlig von mir ab.
Sehen Sie, ich hatte latent Angst um das Wohl und die Sicherheit der Kinder gehabt und bezog immer alles auf mich und dachte, ich sei schuld, wenn etwas nicht gut lief. Ich setzte mich selbst ständig unter Druck, perfekt sein zu müssen, keinen Fehler zu machen usw. Das war anstrengend, nicht nur für mich. Diese Auffassung, sich dauernd im Mittelpunkt zu sehen und zu stellen, machte mich natürlich für Furcht anfällig. Aber basierte sie nicht auch nur auf einer Lüge, auf die ich hereingefallen war?
Die Wahrheit darüber war nämlich, dass Gott, das unendlich Gute unser aller Mittelpunkt und Schöpfer ist – und nicht ich! Das hatte ich nämlich vor lauter „ich, ich, ich“ fast vergessen. Wie gut, dass ich dadurch nun wieder daran erinnert wurde und dass das die vorherige Einstellung komplett korrigierte! J
Fast augenblicklich ging es unserem Kind auch wieder gut: das Fieber war verschwunden und es spielte wieder mit seinen Geschwistern – als sei nichts gewesen.
Und ich war nicht nur darüber überglücklich, sondern es freute mich auch, hier hautnah erlebt zu haben, wie das Wissen um das, was wirklich die Wahrheit über die Situation war, den Augenschein von Fieber zurückwies und sich dadurch die Gesundheit wieder zeigte und mich von dem ichbezogenen Denken befreite.
In der Behandlung arbeitete die Praktikerin nicht von der Grundlage des Problems – der Krankheit – aus, sondern argumentierte nur von der Seite der Vollkommenheit aus. Sie wandte sich zu Gott und beschäftigte sich nur mit dem Sein, der Wahrheit, dem wahren Sachverhalt – nicht mit dem Augen-Schein. Und diese Wahrheit, das tiefe Verständnis von Gott als Liebe – und nicht meine begrenzte Vorstellung noch besorgte mütterliche Liebe – veränderte das Denken und damit das Erleben.
Sehen Sie, geistige Tatsachen, derer wir uns bewusst sind, führen dazu, dass man sich vom Augenschein nicht mehr täuschen lässt. Sie beseitigen Furcht und bringen in jeder Lage Beruhigung, Zuversicht und Heilung, weil wir immer das, was wir im Denken als wahr beherbergen, erleben.
Mary Baker Eddy beschreibt es so: „Die Wissenschaft kehrt das falsche Zeugnis der physischen Sinne um und durch diese Umkehrung gelangen die Sterblichen zu den fundamentalen Tatsachen des Seins.“ (W&G, S. 120)
Der anfangs erwähnte Schlüssel zum Freisein von Furcht bedeutet für mich kurz und knapp „die Wahrheit zu erkennen“. Ja, mir das Verständnis zu eigen machen, das uns in dem auch anfangs erwähnten Brief an Timotheus versprochen ist: dass Gott uns nicht den Geist der Furcht gegeben hat. Ja, dieser Zusage immer mehr zu vertrauen, dass wirklich kein Grund für Furcht besteht, weil Gott DA ist und weil ER Alles ist.