Im Rückblick gesehen hatte ich dem, was mir darüber erzählt worden war, schon sehr viel Macht gegeben statt ihm gleich – wie ich es durch das Christian Science Gedankengut eigentlich hätte wissen sollen – die Macht zu nehmen.
Na ja, hinterher ist man meist schlauer. 😉
Ich dachte viel zu viel über diese Krankheitsbilder nach, glaubte an sie und eines Tages vor vielen Jahren erlebte auch ich solche Symptome.
Oh Mann!
Erst mal war das Frust pur.
Und in meinem Denken drehte sich erst mal alles nur um mich, ich bedauerte mich und Gedankenschleifen „warum nun auch ich?“, „was hab ich falsch gemacht“, „was muss ich tun, um da rauszukommen?“, „hoffentlich schaffe ich das“ hielten mich zusätzlich gefangen.
Ich wusste eigentlich schon, dass ich dieses „Hamsterrad“ verlassen musste – nur sah ich in dem Moment keinen Ausweg.
Ich hatte Angst vor der Angst. Und wenn sie mal für kurze Zeit weg war, hatte ich Angst, dass sie wieder kommen könnte und dachte auch ständig über sie nach.
Und sie kam so natürlich wieder – ich erhielt sie ja so auch schließlich am Leben,….
Ich sah mich als hilfloses Wesen, völlig dieser Angst – ausgeliefert. Jedenfalls zunächst mal. Ich versuchte zwar, „nein“ zu den Attacken zu sagen, aber wohl viel zu zögerlich und ich fühlte mich wie in einem Kampf, in dem ich immer den Kürzeren zog.
Im Internet fand ich dann einen Chatroom, in dem auch Betroffene davon erzählten, wie sie Befreiung von diesen Ängsten durch Christian Science gefunden hatten. Das gab mir Mut – und ich machte mich auch an die Arbeit, mich nicht länger dermaßen beherrschen und lähmen zu lassen.
Ich fragte mich: von was werde ich denn eigentlich regiert?
Momentan sah es zwar so aus, als regierte mich die Angst. Aber ich wusste eigentlich aus dem, was ich über Christian Science schon gelesen und gelernt hatte, dass es genau anders herum war:
Gott, das absolute Sein, das höchste Wesen regierte mich.
Ich versuchte mich, daran zu orientieren und das für mich auch zu akzeptieren, weil ich wusste, dass das die Tatsache war und auch Heilung bringen würde.
Trotzdem schien es so schwer zu sein, daran fest zu halten, wenn die Attacken wieder kamen.
Und deswegen rief ich dann einen Christian Science Praktiker an, dem ich erst mal mein Herz ausschüttete. Seine Zuversicht und Ruhe taten schon mal unendlich gut und entlasteten mich sehr. Es war schön, jemanden an seiner Seite zu wissen, der mir durch Gebet half, mich davon zu befreien.
Auch konnte ich ihn anrufen, wann immer ich mich unsicher fühlte und das passierte anfangs noch recht häufig.
„Gott, das Gute regiert mich und liebt mich“, diesen Satz hatte ich ganz fest bei mir und versuchte ihn immer tiefer zu verstehen. Nicht ich musste mich „verkopfen“, um dieses Problem los zu werden – nein, Gott, Seine Liebe zu mir tat das; sie heilte. Ich durfte mir dieser Tatsache nur ganz bewusst sein.
Während einer weiteren heftigen Attacke rief ich erneut bei dem Praktiker an und er sagte mir in etwa folgendes:
Du bleibst jetzt da sitzen, wo du gerade bist.
Das, was da versucht, dich anzugreifen, sind einfach nur Gedanken – es sind aber nicht deine Gedanken und du bist auch nicht schuld an diesen Gedanken.
Sei dir jetzt nur ganz bewusst, dass Gottes Liebe rings um dich her ist und dich beschützt.
Denk dabei mal an Wolken und sieh diese Gedanken wie Wolken an, die am Himmel ziehen.
Du bist auch nicht schuld, dass da Wolken sind und hast nichts mit den Wolken zu tun.
Du hast auch keine Angst davor, weil du weißt, dass sie dir nicht schaden können, sondern einfach vorüberziehen.
Und wenn es aus den Wolken regnet und du draußen bist, nimmst du einen Schirm oder gehst in ein Haus und bist vor dem Regen geschützt.
Und das gilt auch für diese Angstgedanken: du bist daran auch nicht schuld und sie können dir genau so wenig schaden wie die Wolken. Lass auch sie vorbeiziehen, gib ihnen keine Macht – denn von sich aus haben sie keine Macht. Es sind nur Gedanken,…. und nicht mal deine!
Und WIR haben über diese Gedanken und über diese Angst Macht !
Reagiere nicht, sondern lass uns auch hier – übersetzt – ins „Haus“ gehen: das heißt, lass uns hier ganz bewusst sein, dass die göttliche Liebe bei dir ist. Lass uns unter diesen göttlichen Schutz gehen – sieh dich darin eingehüllt und beschützt.
Und genau das half mir da raus. Ich wurde schnell ruhiger und konnte auch durch das Gebet des Praktikers fühlen, dass die göttliche Liebe – und nur die – hier jetzt bei mir ist und wirkt.
Und nach ganz kurzer Zeit war der ganze Spuk vorbei!
Ich war – durch mein gedankliches Hinwenden zu der Liebe Gottes (und dazu hatte mich die Arbeit des Praktikers wunderbar geführt) – gedanklich aus dem Problem ausgestiegen und sah es auch nicht länger als einen Teil von mir an, als etwas, das ich eben erdulden und gegen das ich kämpfen musste. Das Problem hatte für mich seine – eigentlich nur von mir akzeptierte – Wirklichkeit verloren.
Gott sei Dank!
Durch diese Heilung wurde mir wieder einmal klarer, dass Gott mich liebte, immer bei mir ist und dass ich diesem Gott vertrauen konnte – ja, dass Seine Liebe mit allen Widrigkeiten, die uns begegnen, fertig wird.
Und ich wurde auch achtsamer, wenn ich Krankheitsbeschreibungen hörte oder las und ließ sie nicht mehr so in meinem Denken Fuß fassen, wie ich es in dem Fall (so wie ich es anfangs geschildert hatte) getan hatte.
Ich habe ja schließlich immer die Wahl, etwas in meinem Denken zu akzeptieren oder eben nicht!
Ich vergleiche das mal mit dem PC: löschen Sie da nicht auch gleich SPAM – Nachrichten und öffnen (=akzeptieren) Sie sie erst gar nicht?
Gott schuf uns vollständig und „sehr gut“, als Licht und – genau dadurch (dass wir das akzeptieren und leben) löst sich das Negative auf.
Wir sind NUR Ausdruck Gottes, des Lichts.
Eine Stelle aus der Bibel sagt es so: „Gott ist Licht und in Ihm ist keine Finsternis“.
In Gottes Schöpfung – und deswegen auch in jedem Einzelnen von uns – ist keine Krankheit, keine Furcht – nichts Ihm Unähnliches (sprich keine Finsternis).
Nur Licht, nur Gutes – 🙂
Und ich bin mir sicher, dass dieses Wissen nicht nur mich, sondern jeden segnen kann, der offen für das Gute ist.