Und da kamen auch gleich entmutigende Gedanken, wie „Das wird ja eh nichts“ oder „Warum klappt es denn nicht?“ oder „Das können wir uns nie leisten.“
Ich versuchte mich durch diese Gedanken jedoch nicht beeinflussen und herunterziehen zu lassen, sondern setzte mich erst mal ruhig hin und dachte über die Idee von Haus nach:
was bedeutet ein Haus eigentlich? Warum denke ich es zu brauchen? Sehe ich es nur als ein Gebäude aus Stein?
Das wäre doch recht oberflächlich. Und so begann ich, auf die Ideen zu schauen, die für uns durch dieses Haus zum Ausdruck kommen sollten.
Erst einmal stellte ich fest, dass es die Funktion des Hauses ist, Schutz und Geborgenheit zu geben. Weiterhin sollte es für mich ein Ort der Ruhe und Entspannung sein, des Miteinanders in der Familie, der gelebten Liebe. Ja, ein Platz, an dem man sich selbst wohlfühlt und der auch die Bedürfnisse eines jeden Familienmitglieds stillte und darüber hinaus noch die Möglichkeit bot, Gäste willkommen zu heißen.
Ganz praktische Vorstellungen wie meinen freien Blick, nette Nachbarn, Schule und Kiga am Ort, Stadtnähe, Einkaufsmöglichkeiten, mindestens 5 Zimmer hatte ich natürlich auch. Und es gab ein finanzielles Limit, da wir bis dahin kaum etwas auf „die Seite legen“ konnten.
Wollte ich, wollten wir da zuviel ?
Ich machte mir klar, dass wir dies alles beanspruchen durften – schließlich ist es Gottes Wille für uns, dass wir uns wohlfühlen.
Und ich betete dann ganz kindlich „Lieber Gott, du weißt, was wir brauchen und was gut für uns alle ist – und bitte zeig uns das!“ Und dem vertraute ich und legte damit unseren Wunsch ganz in Gottes Hände und ließ nun meine Vorstellungen, wie es sich zu ereignen hatte, so gut es ging los.
Kurz darauf gingen wir eines Sonntags gemeinsam spazieren und kamen an Reihenhäusern vorbei – „Heute Hausbesichtigung!“ stand auf einem Schild.
Mein Mann wollte mich ins Haus hineinschicken, aber ich sagte: „Das gefällt mir eh nicht! Die haben ja gar keinen schönen Blick!“ 😉
Trotzdem musste ich dann einfach hinein – mein Mann hatte zwar nichts mehr dazu gesagt, aber da war so eine innere Stimme „nun mach schon, geh!“
Bestimmt kennt manch einer so ein Gefühl!
Das Haus entsprach dann wirklich nicht unseren bzw. meinen Vorstellungen, aber ich kam mit dem Makler ins Gespräch, der mich fragte, was ich denn suche.
„Ein Haus mit möglichst freiem Blick!“, sagte ich ihm. „Ach, da habe ich was für Sie!“, war sein Kommentar!
Und ich erfuhr von ihm auch gleich, wo dieses Haus war, so dass wir uns dann gleich umgehend ins Auto setzten und es uns schon mal von außen anschauten.
Es war ein Reiheneckhaus mit Garten und – es gefiel meinem Mann und mir auf Anhieb!
Ruhig gelegen war es auch – und fast gleich neben der Schule.
Am nächsten Tag schon konnten wir das Haus auch von innen besichtigen.
Und es passte einfach alles!
Es stand schon einige Monate leer und hatte wohl wirklich auf uns gewartet!
Zwei Tage ließen wir uns noch Bedenkzeit geben, auch wegen der finanziellen Situation – aber auch hier zeigte sich dann eine wunderbare Lösung für uns.
Jetzt wohnen wir schon fast 25 Jahre in diesem Haus und für uns war es perfekt – und alle unsere Erwartungen wurden voll erfüllt.
Und das wirklich Allerschönste ist, dass wir uns alle hier miteinander wohl und daheim fühlten.
Wir erleben und bekommen wirklich das, was wir in unserem Bewusstsein beherbergen und pflegen.